Ernesto Sábato

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Ernesto Sábato, geboren am 24. 6. 1911 als vorletztes von elf Kindern einer italienischen Einwandererfamilie in der Kleinstadt Rojas (Provinz Buenos Aires), wo sein Vater eine Kornmühle betrieb. Angesichts der Enge des Elternhauses entwickelte Ernesto bereits in seiner Kindheit ein melancholisches, in sich gekehrtes Wesen. Nach der Schulzeit in La Plata schrieb er sich 1930 an der dortigen Universität in Physik und Mathematik ein. In La Plata traf er auch mit dem dominikanischen Schriftsteller und Philologen Pedro Henríquez Ureña (1884–1946) zusammen, der Sábato zu ersten literarischen Versuchen ermutigte. 1934 lernte er seine spätere Frau, die Schriftstellerin Matilde Kusminski-Richter, kennen, die auf eigene literarische Arbeit verzichtete, um das Werk Sábatos zu fördern. An der Universität spezialisierte sich Sábato auf das Fach Theoretische Physik, in dem er 1937 promovierte. 1934 Mitglied der „Internationalen Vereinigung der Intellektuellen für die Verteidigung der Kultur“ in Brüssel. Unter dem Eindruck der stalinistischen Säuberungswellen trat er 1935 aus der Kommunistischen Partei Argentiniens aus, der er seit seiner Studentenzeit angehört hatte. 1938 arbeitete er im Labor von Irène Joliot-Curie in Paris im Bereich der Kernforschung. Seine wissenschaftliche Karriere, die mit einem Stipendium am renommierten Massachusetts Institute of Technology und der anschließenden Assistenzprofessur am Lehrstuhl für Theoretische Physik der ...